Emanuel Kardinal Gonçalves Cerejeira

portugiesischer Geistlicher, Patriarch von Lissabon (1929-1971)

* 29. November 1888 Lousado

† 2. August 1977

Wirken

Emanuel Gonçalves Cerejeira wurde am 29. November 1888 in Lousado bei Braga, einem Erzbischofssitz im nordwestlichen Portugal geboren und am 1. April 1911 zum Priester geweiht.

Im Jahre 1928 wurde ihm die Würde eines Titular-Metropolitan-Bischofs von Mitilene übertragen, und im folgenden Jahre wurde er am 18. November 1929 zum Patriarchen von Lissabon erhoben. Er führte damit einen Titel, den außer verschiedenen Erzbischöfen im nahen Osten nur noch der Oberhirte der Erzdiözese Venedig führt.

Volle 42 Jahre lang hat C. das hohe Kirchenamt verwaltet und den politischen Einfluß der Kirche unter dem Regime Salazars, der sein Studienfreund gewesen war, verstärkt. Er gründete zahlreiche Priesterseminare und verstärkte die Kontakte mit Südamerika, wo er sich um den Priestermangel in Brasilien kümmerte.

Insgesamt vertrat C. eine konservative Haltung und wehrte sich 1971 gegen jede Veränderung des Konkordats mit Portugal. Angesichts des Strebens nach Überwindung der Unfreiheit des Caetano-Regimes wurde C. zunehmend zu einer Belastung, weil er die Verquickung zwischen Kirche und Regime verkörperte. Altershalber wurde C. 1971 von Kardinal Antonio Ribeiro abgelöst, der eine Kurskorrektur einleitete. Der Umsturz in Portugal 1974 hat auch die Kirche zu weiteren Reformen veranlaßt.

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